An Feiertagen wird immer so richtig üppig aufgetischt. Da kommt der Festtagsbraten auf den Tisch, mit ordentlich Soße, ein Dessert danach, natürlich ein Glas Wein dazu und später gibt’s Kaffee und Kuchen. Wenn an Weihnachten die Familie beisammen ist, dann wird den ganzen Tag gegessen, getrunken und gesessen und gegessen und getrunken… . 🙂
Läuft das bei dir auch so ab? Hast du dabei auch oft Probleme mit der Verdauung, fühlst dich voll und schwer und dazu plagt dich auch noch das schlechte Gewissen so viel Süßes und Fettes gegessen zu haben?
Das geht wohl den meisten so. Außerdem wird sich oft viel zu wenig bewegt. Und weil ich das selber nur zu gut kenne, uns aber trotzdem das Festtagsessen gönne, möchte ich dir ein paar Tipps geben, wie sich Verdauungsbeschwerden vermeiden lassen und du das Weihnachtsfest gesünder und bewusster gestalten kannst.
1. Das Frühstück – ein Vitaminkick am Morgen
Wenn schon das Mittag-und Abendessen sehr säurelastig, schwer und eher ungesund ausfallen, dann wäre es doch ideal wenigstens gesund zu frühstücken.
Mein Tipp – iss morgens nur einen Obstsalat, eventuell mit Nüssen oder Samen oder mixe dir einen gesunden (grünen) Smoothie. So startest du leicht in den Tag, mit einem basischen und vitaminreichen Frühstück.
2. Trinken – aber das richtige
Getrunken wird ja meist sowieso viel an Weihnachten. Anstatt aber nur von Glühwein, Likör, Kaffee und sonstigen süßen oder alkoholischen Drinks zu leben, ist es ratsam zumindest einen Ausgleich zu schaffen.
Ich empfehle dir zwischendurch viel Wasser zu trinken, am besten stilles Wasser. So bleibst du gut hydriert. Dein Stoffwechsel und die Verdauung profitieren ebenfalls davon. Auch Kräuter-oder Basentees eignen sich zum trinken, spenden zusätzlich wohlige Wärme und können deine Entgiftungsorgane unterstützen.
3. Die Verdauung anregen
Ein Kräuter-Aperitiv (gibt es auch alkoholfrei) oder andere Bitterstoffe (Artischocke, Löwenzahn…) vor oder nach dem Essen eingenommen, unterstützen die Verdauung sehr gut und können auch bei Sodbrennen und Völlegefühl Linderung schaffen. Bereits im Mund sorgen die Bitterstoffe dafür, dass mehr Speichel produziert wird. Sie regen ganz besonders die Ausschüttung der so wichtigen Verdauungssäfte an, also Magen-und Gallensäure.
Bei Sodbrennen, empfiehlt es sich eine Heilerde zusammen mit Wasser einzunehmen oder Kartoffelsaft zu trinken. Wer unter Blähungen leidet, findet oft Linderung mit einem Anis-Fenchel-Kümmel-Tee.
Wichtig zu erwähnen wäre auch noch das gründliche Kauen. Wir neigen ja oft dazu, besonders bei großem Hunger und leckeren Speisen, das Essen viel zu schnell herunter zu schlingen. Dabei ist es so wichtig, dass wir unsere Nahrung gründlich Kauen, denn im Mund fängt bereits die Verdauung an und hier können wir sie noch ganz bewusst beeinflussen. Man sagt nicht umsonst: „Gut gekaut ist halb verdaut“. Um den weiteren Verdauungsprozess also nicht unnötig zu erschweren und so Magen und Darm zu entlasten, ist es ratsam, je nach Speiseart, mindestens 20 bis 50 mal zu kauen. Bei weicher Nahrung ist das gar nicht so einfach, aber besonders Stärkehaltiges (wie Kartoffeln, Brot, Pasta…) sollte gründlich gekaut werden.
Versuche es mal, auch wenn es am Anfang schwer fällt. Deine Verdauungsorgane werden es dir danken.
4. Rohkost vor dem Essen
Vor der Hauptspeise einen Salat essen, versorgt dich mit vielen Enzymen und Vitaminen. Außerdem sorgt er, ebenso wie gründliches Kauen, für ein früher einsetzendes Sättigungsgefühl, so dass du bei den ungesunden Sachen vielleicht nicht mehr ganz so kräftig zuschlägst.
Auch ein Apfel vor dem Essen kann eine tolle Unterstützung sein, denn er liefert ebenfalls viele Enzyme, die deine Verdauung so richtig ankurbeln.
5. Gesundes Dessert
Am besten für die Verdauung wäre es ganz auf den Nachtisch zu verzichten, aber das werden wohl die wenigsten schaffen.
Wie wäre es dann mal mit einem leckeren gesunden Dessert, ganz ohne schädlichen Zucker? Es gibt viele tolle Rezepte, die sehr leicht zubereitet sind und richtig gut schmecken. Hier ein paar Ideen:
- Bratapfel: Dazu den Apfel entkernen und mit einer Mischung aus Nüssen, Trockenfrüchten und Zimt füllen und im Ofen garen. Mit einer Vanillesauce aus Mandelmilch servieren.
- Avocado-Schokocreme: Das Avocadofleisch zusammen mit ein paar Datteln oder Banane und Kakaopulver mixen. Schmeckt köstlich schokoladig und liefert viele Vitamine und Mineralstoffe.
- Fruchteis: Tiefgekühltes Obst, z.B. Beeren und Bananen im Hochleistungsmixer, evtl. mit ein wenig Sahne, pürieren bis es cremig wird. Nochmals für ca. 20 Minuten bis zu einer halben Stunde in den Tiefkühler, da es schnell antaut. Die Bananen geben die nötige Süße, man kann aber auch hier Xylit, Dattelsüße oder andere Süßungsmittel einsetzen.
- Chiapudding mit heißen oder kalten Himbeeren oder anderen Früchten: Einfach ein paar EL Chiasamen (oder Chia-Mehl) zusammen mit Vanillepulver, etwas Süße und Mandelmilch oder einer anderen Pflanzenmilch anrühren und solange stehen lassen bis es fest genug ist. Dazu die Früchte anrichten.
6. Gesunde Naschereien
Steht bei dir an Weihnachten auch immer ein bunter Teller auf dem Tisch? Ist er nicht verlockend? Eine tickende Kalorienbombe, die nur darauf wartet endlich vernascht zu werden. Denn normalerweise besteht der bunte Teller aus lauter zuckerhaltigen Zutaten, die extrem süß und lecker sind, aber leider auch schlecht für die Figur und vor allem für die Gesundheit. Ich möchte dir hier nicht die Festtage vermiesen, aber ich weiß aus eigener Erfahrung, wenn der Nasch-Teller erstmal da steht, fällt es schwer nicht ständig hinein zu greifen. 🙂
Aber auch hier gibt es zum Glück gesunde Alternativen, die uns ein gutes Gewissen bereiten. Ein paar süße Sachen dürfen ja drin sein, aber den Großteil deines bunten Tellers sollten Trockenfrüchte und Nüsse ausmachen. Hier gibt es eine große Auswahl, wie z.B. Datteln, Aprikosen, Walnüsse, Haselnüsse, Mandeln, oder auch Mandarinen. Es lassen sich auch leicht gesunde Pralinen aus Kakao, Trockenfrüchten und Nüssen selber herstellen.
7. Bewegung, Spaß und frische Luft
Meistens sitzt man ja an den Feiertagen sehr lange beisammen und die Bewegung kommt eher zu kurz. Dabei ist sie für unsere Verdauung und das Wohlbefinden sehr wichtig. Also zieh dich warm an und geh raus. Mache zusammen mit der ganzen Familie einen schönen Spaziergang. Bei weißer Weihnacht (schön wär’s …) :-), baut einen Schneemann und tobt euch draußen aus. Ja, auch Erwachsene dürfen das!
Natürlich kannst du auch eine kleine Sporteinheit einlegen und dir beim Laufen oder mit ein paar Kraftübungen den Weihnachtsbraten abtrainieren.
Nicht nur die Bewegung, auch die frische Luft und das Licht im Freien sind so wohltuend, machen gute Laune und erwecken die Lebensgeister. Außerdem profitiert das ganze Immunsystem davon.
Man kann aber auch innerhalb der vier Wände für ein wenig Abwechslung sorgen und anstatt vor dem Fernseher zu sitzen vielleicht gemeinsam Musik machen und tanzen oder ein paar gute alte (Brett)Spiele hervorkramen. Idealerweise etwas bei dem man sich bewegen muss, wie „Pantomime“. Da werden zusätzlich noch die „grauen Zellen“ gefordert ;-).
8. Besinnung
Nicht nur die richtige Ernährung und Bewegung sorgen für ein gesundes Weihnachtsfest. Genauso wichtig ist sicherlich auch, dass du dir kein Stress machst und dich auf ein paar friedliche und erholsame Feiertage freuen kannst. Nutze diese Tage auch, um dir bewusst zu machen, was du alles hast. Sei dankbar für das Essen, dass auf dem Tisch steht und dafür, dass du Zeit mit deinen Lieben verbringen darfst. Vielleicht kannst du die Feiertage nutzen um abseits des hektischen Alltags wieder mehr zur Ruhe und zu dir selbst zu finden. So kann mit neu geschöpfter Kraft, Freude und Zuversicht auch das neue Jahr bald empfangen werden.
In diesem Sinne wünsche ich dir von ganzem Herzen ein gesundes und besinnliches Weihnachtsfest!
Deine Bianka
Wie sieht dein Weihnachtsfest normalerweise aus? Oder hast du noch weitere gesunde Tipps?
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