Vor kurzem machte und begleitete ich meine Befreiungskur, mit Basenfasten, zum detoxen und loslassen. Ich tat mir mit dem Fasten etwas Gutes, wendete mich mir selbst zu, um mich gesund zu halten.
Das Wort Kur (von lat. cura) bedeutet nicht nur Heilung und Behandlung, sondern auch Sorge – Fürsorge.
Darum geht es auch als aller erstes, wenn wir uns heilen und gesund bleiben wollen.
Wir dürfen fürsorglich mit uns selbst umgehen.
Viele Menschen tun dies nicht, bis sie irgendwann schwer erkranken, depressiv werden oder Burnout bekommen. Dann geht es auch für sie oftmals auf Kur, an einen Kurort, an dem sie sich mit Hilfe im Außen, erholen und heilen können.
Ich sage dir jedoch, dass dies nicht so sein muss. Zumal manch einer auch nicht mehr die Chance auf eine Kur bekommt, weil er eines Tages tot umfällt.
Sorge JETZT gut für dich, behandele dich liebevoll, sei nicht so hart mit dir selbst.
Woran du erkennst, ob du hart mit dir umgehst?
Deine Mitmenschen sind dein Spiegel.
So wie wir mit uns selbst umgehen, behandeln wir unbewusst auch andere. Gerade wenn sich jemand schwach zeigt, reagieren wir manchmal hart, weil wir uns selbst diese Schwäche nicht erlauben.
Doch erst wenn wir für uns selbst da sind, uns Pausen und Ruhe gönnen, uns selbst annehmen mit unseren eigenen Schwächen, gerade dann wenn wir uns mal schlecht fühlen, nur wenn wir selbst gut auf uns acht geben, dann haben wir überhaupt die Kraft, auch für andere ganz da sein.
In dem wir uns in unserer Verletzlichkeit und in schwachen Phasen annehmen, gefühlvoll und verständnisvoll mit uns selbst umgehen, stärken wir uns wiederum.
Heutzutage erfordert es den größten Mut sich auch von der schwachen, zerbrechlichen, sensiblen Seite zu zeigen.
Das Leben ein ewiger Kampf? Du selbst entscheidest.
Uns wurde anerzogen wir müssten immer funktionieren, immer stark sein, bloß keine Schwäche anderen gegenüber zeigen, bloß keine Gefühle zeigen, bloß nicht weich werden.
Denke nur an die zahlreichen Glaubenssätze, die uns eingeredet wurden: „Weich sein ist was für Mädchen.“, „Nur die Harten schaffen es, sich durchs leben zu kämpfen.“, „Nur mit harter Arbeit wird man erfolgreich.“ usw. .
Weichheit, Sanftheit, Selbstliebe waren bis jetzt in unserer patriarchalen Gesellschaft wenig willkommen. Jungs müssen zu harten Kerlen werden und Mädchen bzw. Frauen haben sich anzupassen an die männliche Welt. (Die sich allerdings durch die abverlangte Härte in Wahrheit selbst schwächt.)
Durch die Leistungsgesellschaft sind wir alle hart geworden. Wir erlauben uns selbst nicht mehr schwach zu sein und uns von der sensiblen Seite zu zeigen.
Sobald wir merken, dass wir nicht mehr so „funktionieren“, z.B. weil wir krank sind oder Kopfschmerzen haben, versuchen wir Tabletten einzuwerfen, die uns wieder leistungsfähig machen sollen. Wir bekämpfen Symptome.
Anstatt uns Ruhe und Schlaf zur Regeneration zu gönnen, uns selbst zu versorgen mit Eigenzuwendung (mehr braucht es oft nicht)…anstelle dessen meinen wir, wir müssen schnell wieder leisten, denn ohne unser Tun, geht ja angeblich nichts mehr.
Manchmal verlangen wir sogar von uns selbst etwas ab, was wir sonst niemand anderem zumuten würden. Sobald etwas nicht nach Plan läuft, die Leistung nicht gegeben ist, die wir von uns erwarten, gehen wir hart mit uns ins Gericht, kritisieren und bestrafen uns innerlich dafür.
Wir kämpfen gegen uns selbst an, was dazu führt, dass wir die Situation viel schlimmer machen, als sie eigentlich ist.
Dieses Verhalten ist sehr krank und widernatürlich. Ja, in Wahrheit machen wir uns damit erst so richtig krank und schwächen uns. Wir unterdrücken unsere natürlichen Bedürfnisse und erschaffen in uns einen Kriegszustand, weil wir uns ja selber unter Druck setzen und gegen unsere eigenen Bedürfnisse ankämpfen.
Sich offen und weich zu zeigen, zeugt von innerer Stärke
Weich sein hat entgegen vieler VorURteile viele Vorteile, es macht flexibel, geschmeidig, wendig, beweglich, sanft, hingebungsvoll, gelassen… . Die weichen Qualitäten sind weiblich. Hieran erkennen wir wieder einmal, dass unsere Gesellschaft gerade vieler der weiblichen, mütterlichen, lebensfördernden Eigenschaften unterdrückt hat.
Ruh’n anstatt Tun
Doch wir können lernen, wieder sanfter, weicher, liebevoller und fürsorglicher mit uns selbst umzugehen. Gerade jetzt nach der Zeitumstellung, wo viele an Schlafmangel leiden, wird es mir selbst wieder bewusst. Ich brauche und erlaube mir mehr Ruhe, mehr Schlaf, z.B. ein Nickerchen nach dem Mittagessen. Ich gebe mir Zeit und ziehe mich zurück, so gut es geht. Es gibt immer Aufgaben und Tätigkeiten, die auch mal warten können.
Erlauben wir uns wieder MIT unseren Bedürfnissen im Einklang zu leben, dann gelingt es uns auch diese in unseren Alltag zu integrieren. Wir brauchen nicht ständig funktionieren, schließlich sind wir keine Maschinen, sondern menschliche Wesen mit Gefühlen. Diese anzunehmen und ihnen einfach freien Lauf zu lassen, darum kommen wir nicht herum, wenn wir gesund bleiben wollen.
Vertrauen, mitfließen und annehmen führt in die eigene Kraft
Das Leben will mit seinen Höhen und Tiefen erfahren werden und wird dann leichter, wenn wir uns dem Auf und Ab hingeben, uns voll darauf einlassen. So geben wir uns auch wieder den nötigen Freiraum, die Zuwendung und Liebe, die wir verdient haben, weil wir vollkommen in Ordnung sind, so wie wir sind, mit all unseren Schwächen und Stärken.
Aus den Phasen der Schwäche und des Rückzugs gehen wir regeneriert und gestärkt hervor, mit neuer Lebenskraft und neuem Schwung.
Überlege einmal wie es bei dir war, jedes Mal wenn du dich nach einer Krankheit oder Rückzugsphase wieder gut gefühlt hast. Sofort ist wieder Energie da, neue Kraft und Tatendrang.
Erst wenn wir uns diese Freiräume geben, für uns selbst sorgen, dann kann sich dieses auch in der Gesellschaft ausbreiten, z.B. kommt es zu mehr Rücksicht auf persönliche Bedürfnisse am Arbeitsplatz.
Auch hier sind vor allem Frauen besonders gefordert, denn wir haben einmal im Monat ein starkes Ruhebedürfnis und bräuchten eigentlich diesen Rückzug für uns, damit wir in unserer Kraft bleiben.
Ruhephasen sind genauso wichtig, wie die aktiven Phasen. Es kommt alleine darauf an, sich beides zu erlauben und willkommen zu heißen und zu jeder Zeit für dich da zu sein.
Achte einmal darauf, wie du dich selbst behandelst. Bist du fürsorglich mit dir selbst?
Wenn nicht, wird das Leben dich irgendwann dazu zwingen, dir selbst mehr Ruhe und Zuwendung zu schenken, z.B. weil du erkrankst, aufgrund jahrelanger Dauerbelastung.
Warum nicht lieber jetzt gut für dich sorgen? Bevor es zu spät ist. Davon haben auch deine Mitmenschen viel mehr.
Echte Selbstfürsorge ist die beste Gesundheitsprävention und der Weg in die SelbstzuFRIEDENheit.
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