Hast du schon mal was von der Säure-Basen-Balance gehört? Falls nicht, wird es wahrscheinlich höchste Zeit, denn Gesundheit ist nur möglich, wenn das richtige Gleichgewicht in deinem Köper besteht und aufrecht erhalten werden kann. Was es damit auf sich hat und wie du den Säure-Basen-Haushalt, vor allem durch die Ernährung, beeinflussen kannst, versuche ich dir in diesem Beitrag, möglichst verständlich und nachvollziehbar zu erklären.
Um gesund zu bleiben, muss das Verhältnis von Säuren und Basen stimmen. Dieses liegt bei 2:8. Der Körper reguliert dieses Verhältnis, in dem er mit dem, was er zur Verfügung hat, haushaltet.
Jedes Organ und jede Köperflüssigkeit ist auf einen bestimmten pH-Wert angewiesen, einige liegen im sauren Bereich, die meisten jedoch im basischen. Unser Blut hat einen basischen pH-Wert von 7,35 bis 7,45. Der Organismus setzt alles daran diesen aufrecht zu erhalten, damit die Fliessfähigkeit des Blutes erhalten bleibt, um alle unsere Organe mit lebenswichtigen Stoffen zu versorgen.
Schon eine geringe Verschiebung des pH-Wertes würde zu Krankheit und über längere Zeit zum Tode führen. Wenn ein Arzt den pH-Wert im Blut misst, liegt dieser immer im Normbereich, anderfalls müsste der Zustand des Patienten schon sehr kritisch sein.
Ob eine Übersäuerung des Köpers vorliegt, wird daher, wenn überhaupt nötig, über den Urin gemessen. Da man aber davon ausgeht, dass allen Krankheiten eine Übersäuerung zu Grunde liegt, sollte man meiner Meinung nach, einfach damit beginnen dem Körper wieder mehr Basen zuzufügen, Säurelastiges zu meiden, sowie die im Körper, bereits in Form von Schlacken, deponierten Säuren auszuscheiden.
Was ist sauer, was ist basisch?
Kurzes Chemiegrundlagenwissen 😉 : Alles was einen pH-Wert zwischen 0 und 7 hat ist sauer. Wobei 0 am sauersten ist. 7 wird als neutral bezeichnet. Alles was zwischen 7 und 14 liegt ist basisch, umso höher der Wert, desto basischer. Der Mensch ist also ein basisches Lebewesen, da wir zu 80 Prozent auf Basen angwiesen sind. Nur 20 % unseres Köpers liegen im sauren Bereich.
Mit unserer Ernährungs-und Lebensweise beeinflussen wir den Säure-Basen-Haushalt in unserem Körper. Er ist darauf angewiesen, dass er ausreichend basenbildende Lebensmittel zur Verfügung hat. Aber auch darauf, dass wir ihn in der Ausleitung von Säuren unterstützen und dass zu viel Säure gemieden wird.
Die große Säureflut
Nun liegt das Problem darin, dass in der heutigen Zeit viel zu viele säurebildende Nahrungsmittel verzehrt werden. Beispiele hierfür sind Fleisch- und Wurstwaren (bilden Schwefelsäure und Harnsäure), Milch und Milchprodukte, Weissmehlprodukte (Essigsäure), Kaffe und Softdrinks (Phosphorsäure, Kohlensäure)
Ausserdem führen noch viele weitere Faktoren zu Übersäuerung, wie Umweltgifte (Pestizide etc.), Konservierungs-und andere Zusatzstoffe, Alkohol, Rauchen, Medikamente, Stress, flache Atmung, Bewegungsgmangel, übertriebener Sport, (falsche) Körperpflegeprodukte, Putzmittel… .
Wenn wir unseren Körper nicht dabei unterstützen, diese Säurefluten auszugleichen und auszuscheiden, dann werden wir krank. Unsere Entgiftungsorgane kommen mit der grossen Anzahl an Säuren nicht mehr klar und schaffen es nicht diese vollständig auszuscheiden.
Vor allem Leber und Nieren müssen hier Schwerstarbeit leisten und sind oftmals überfordert. Bei vielen Menschen äussert sich dies bereits, z.B. durch Hautkrankheiten, übermässigem Schwitzen und schlechtem Körpergeruch, Zahnplaque, allergische Reaktionen, starke Menstruation usw. . All das sind Versuche des Körpers, die Säuren noch irgendwie loszuwerden.
Erste Anzeichen einer Übersäuerung können auch ständige Müdigkeit und Kopfschmerzen sein.
Damit die verbleibenden Säuren im Körper keinen zu grossen Schaden anrichten können, versucht unser Organismus alles, um sie zu neutralisieren, in der Hoffnung, dass er irgendwann doch noch die Gelegenheit bekommt, sie ausscheiden zu können.
Das Neutralisieren schafft er nur, in dem er sich seiner eigenen Mineralstoffdepots bedient und dort basische Mineralstoffe, allen voran Calcium und Magnesium, aus dem Haarboden, aus Zähnen, Haut, Sehnen, Bänder, Bandscheiben, Gefässen, Bindegewebe, Knorpel und Knochen holt.
Das hat wiederum fatale Folgen, weil diese Mineralien nun an jenen Stellen fehlen. So kommt es dann u.a. zu brüchigen Fingernägeln, Haarverlust, Karies, Bindegewebsschwäche, Krampfadern, Arthrose und Osteoporose.
Die neutralisierten Säuren, sind nun Neutralsalze und können erstmal keinen Schaden mehr anrichten. Jedoch müssen sie vorerst irgendwo deponiert werden, solange sich keine Gelegenheit bietet, um sie auszuscheiden. Also werden sie zunächst ins Bindegewebe oder an anderen Plätzen eingelagert.
Aber was ist nun wenn sich aufgrund einer dauerhaft ungesunden Lebensweise nie die Chance bietet die Neutralsalze, auch Schlacken genannt, endlich auszuleiten?
Du ahnst es vielleicht schon. Es entstehen unschöne Problemzonen, Beschwerden und Krankheiten, wie Übergewicht, Cellulite, Wassereinlagerungen, Durchblutungsstörungen, Rheuma, Gicht, Arteriosklerose, Nieren-und Blasensteine… . Die Liste kann man noch weiter fortsetzen.
Ich hoffe ich konnte dir hiermit die Bedeutung eines ausgeglichenen Säure-Basen-Haushaltes näher bringen.
Die Säurelösung
Aber wie sieht nun die Lösung dieser ganzen Probleme aus? Was kannst du konkret tun, um deinen Körper nicht mehr mit Säuren zu belasten und bereits bestehende Schlacken auszuleiten?
Ganz klar, das Wichtigste ist eine basenüberschüssige Ernährung.
Ich möchte dir hier jedoch keine ewig lange Liste an basenüberschüssigen Lebensmitteln zeigen, denn im Grunde wirken so gut wie alle naturbelassenen Lebensmittel, also Gemüse, Obst, Saaten und Nüsse basenbildend, d.h. Sie bringen eine Menge an basischen Mineralstoffen mit und bei ihrer Verstoffwechselung im Körper entstehen keine Säuren.
Diese Lebensmittel, allen voran Gemüse, sollten also den Hauptteil deiner Ernährung ausmachen.
Zum trinken eignet sich stilles Wasser und Kräutertee am besten. Etwas zurückhaltender solltest du mit Getreide (Vollkorn) und Hülsenfrüchten sein. Weitestgehend vermeiden solltest du Fleisch und Wurst, Milch-und Milchprodukte (aussnahme Butter und Sahne sind leicht basisch), Weissmehlprodukte, stark verarbeitete – und Fertigprodukte, Kaffee und schwarzer Tee, Softdrinks, fertige Fruchtsäfte, Wasser mit Kohlensäure.
Diese Aufzählung soll dir erstmal einen Einblick in die basenüberschüssige Ernährung geben. Sie ist sicherlich nicht vollständig, beinhaltet aber die wichtigsten Punkte, auf die du achten solltest.
Neben der Ernährung, ist es ausserdem wichtig, dass du ausreichend Bewegung hast. Dadurch sorgst du für einen guten Lymphfluss, was dazu führt, dass Säuren schneller ausgeleitet werden können und deine Zellen gut versorgt bleiben.
Da die Haut ein riesiges und bedeutendes Entgiftungsorgan ist, können wir sie in der Säureausleitung wunderbar unterstützen, z.B. mit basischen Bädern, Trockenbürstenmassagen und basischer Körperpflege.
Ganz wichtig ist zudem, dass du für genug Entspannungsphasen sorgst und Stress, so gut es eben geht, meidest. Ich weiß, dass ist nicht einfach, denn gerade im Berufsleben sind wir oft sehr stark gefordert. Umso wichtiger ist es einen Ausgleich zu schaffen. Finde heraus was dich beruhigt und entspannt, egal ob Sport, Meditation, Spaziergänge oder dein Hobby.
Auch dauerhafter Frust, Unzufriedenheit, Ängste und Sorgen stellen eine enorme Belastung für deinen Körper da und schwächen Immunsystem und Entgiftungsfähigkeit, führen also auch indirekt zur Säurebildung. Also kümmere dich auch um dein Seelenleben. Wenn du unzufrieden bist, überlege was du an deiner Situation ändern kannst und gehe deinen Problemen auf den Grund.
Zusammenfassung
Um gesund zu bleiben, solltest du vor allem säurelastige Lebensmittel, Stress und schädliche Stoffe vermeiden. Im Gegenzug dazu, sollte deine Ernährung aus naturbelassenen, hauptsächlich pflanzlichen und basenüberschüssigen Lebensmitteln bestehen. Ausserdem sind Bewegung und Entspannung sehr wichtig. Die Entgiftung und Säureausleitung kann zusätzlich über die Haut unterstützt werden.
Und wie immer: TRINKEN, TRINKEN, TRINKEN, um Gifte schnell rauszuspülen, aber möglichst nur stilles Wasser und Kräutertee. 🙂
Was glaubst du, wie säurelastig ist deine Lebensweise? Hast du vielleicht Lust bekommen einiges zu verändern?
Solltest du noch Fragen haben, dann kannst du mich gerne kontaktieren oder einfach einen Kommentar hier drunter schreiben.
Probier´s doch mal gesund!
Deine Bianka
Photo von: www.pixabay.com
Dieser Artikel erinnert mich an meine gesundheitlichen Probleme als Jugendlicher. Viel Stress und die falsche säurehältige Ernährung führten sehr oft zu Erkrankungen. Die heutige Lebensmittelindustrie trägt einiges dazu bei, sauer zu werden und diesen Zustand beizubehalten. Nachdem ich für mich die Ursachen genauer hinterfragt hatte und wie Bianka so treffend im Blogartikel schreibt, die Ernährung auf mehr Gemüse umgestellt hatte, war ich wieder fit. Bin erst diese Woche auf ein flüssiges Weizengras im Handel gestoßen, welches auf der Verpackung verspricht den Säure – Basen Haushalt zu unterstützen. Wie immer ein tolles und leicht verständlicher Blogartikel! Danke Bianka…
Hallo Martin,
Weizengras ist auf jeden Fall super basisch 🙂
Liebe Grüße,
Bianka
Vielen Dank für deine ausführliche und gute Erklärung. Hatte Darmschleimhautprobleme und hab darauf hin meine Ernährung umgestellt und treibe täglich Sport. Morgens springe ich Minitrampolin und mache im Anschluß Kraftraining im Fitnessstudio. Mo; Di und Do mache ich abends zusätzlich BBP und Zumba und Aerobic. Seit der Regelmäßigkeit geht’s mir viel besser. Deine Berichte find ich super und ich freu mich Deinen Blog zu lesen. Lieben Gruß aus Nordhessen?