5 Gute Gründe keine Milch mehr zu trinken
Immer wieder kommt es vor, dass Leute sich wundern, wenn sie erfahren, dass ich keine Milch trinke und Milchprodukte lieber meide. Sätze wie: “Milch ist doch gesund.” und “Ohne Milch fehlt dir Calcium.”, bekam ich schon oft zu hören. Da es zu diesem Thema offensichtlich eine Menge Klärungsbedarf gibt, möchte ich gerne Licht ins Dunkel bringen und hier mal meine, aus meiner Sicht, guten Gründe für den Milchverzicht aufführen, u.a. was die Haltung der Tiere, Qualität der Milch und Gesundheit angeht.
1. Die kurze und es auf den Punkt bringende Antwort auf meine Überschrift wäre eigentlich diese: Milch ist für Säuglinge gedacht.
Die Natur hat es so eingerichtet, dass Säugetiere in den ersten Lebensmonaten oder -Jahren über die Muttermilch mit allen wichtigen Nähr-und Abwehrstoffen versorgt werden. Sobald uns aber Zähne wachsen, können wir unsere Nahrung selber zerkleinern und unser Immunsystem und die Verdauung ist soweit ausgeprägt, dass wir nicht mehr auf Muttermilch angewiesen sind. Es gibt also keinen Grund weiterhin Muttermilch zu trinken, schon gar nicht wenn sie von einer anderen Art stammt. Womit ich bei Punkt zwei wäre.
2 . Der Mensch trinkt artfremde Milch. Wir haben uns zwar daran gewöhnt und es ist für die Meisten etwas ganz Normales, jedoch löst es merkwürdigerweise bei vielen Erwachsenen Ekel aus, wenn sie gefragt werden, ob sie menschliche Muttermilch probieren würden, obwohl diese doch viel eher unserer Natur entspricht.
Kuhmilch enthält artspezifische Antikörper und eine völlig andere Zusammensetzung von Wachstumshormonen, Proteinen, Fetten und Zucker, was dazu führt, das unser Organismus häufig nicht damit zurecht kommt.
Man bedenke, dass ein Kalb im Vergleich zum Menschen, viel schneller wächst und einen höheren Eiweissbedarf hat. Was passiert nun, wenn Kinder oder Erwachsene viel Kuhmilch trinken? Sie trinken auch sämtliche Kuhhormone mit und das empfindliche hormonelle Gleichgewicht wird gestört.
3. Qualität und Verarbeitung
Noch vor ca. 100 Jahren wurde Milch nur in roher Form konsumiert, oft sogar nur als bereits gesäuerte Dickmilch und von gesunden Tieren, die auf saftigen Wiesen und mit Heu artgerecht ernährt waren. Folglich hatte die Milch eine ganz andere Qualität und enthielt viele gesunde Fette und Mikronährstoffe.
Zudem wurden Milch und Produkte daraus, nicht in den Massen und so stark verarbeitet wie heute verzehrt. Mittlerweile bekommt man leider kaum noch Rohmilch zu kaufen. Nein, heutzutage ist es selbstverständlich geworden, haltbare ultrahocherhitzte Milch, die über Monate gelagert werden kann oder sogenannte Frischmilch zu konsumieren. Wobei hier von Frische eigentlich nicht mehr die Rede sein kann, denn auch diese Milch wird pasteurisiert und homogenisiert. Wertvolle Inhaltsstoffe gehen dabei verloren. Eventuell vorhandene Keime werden dadurch zwar abgetötet, allerdings auch die guten Milchsäurebakterien, welche zur Gesunderhaltung der Darmflora beitragen.
Bei der Homogenisierung wird das Milchfett in winzige Partikel zerstäubt, wodurch das natürliche Aufrahmen der Milch, was normalerweise nach einem Tag eintritt, verhindert wird. Nun kann man nicht mehr sehen, wie frisch die Milch tatsächlich ist, höchstens riechen.
Die Milch, wie die Mehrheit sie heute trinkt, ist also längst kein so natürliches und frisches Produkt mehr wie es scheint.
4. Tierhaltung
Hinzu kommt, dass diese Milch, wenn nicht gerade aus biologischer Haltung, oft von Kühen stammt, die in riesige Ställe gepfercht leben und ein trauriges Dasein als Milchproduzenten fristen. Sie bekommen niemals in ihrem Leben eine Wiese zu sehen.
Um dauerhaft Milch geben zu können, werden die Kühe einmal im Jahr künstlich befruchtet. Da eine Kuh von Natur aus nur ca. 8 Liter Milch am Tag gibt, wurden Hochleistungsrassen herangezüchtet, die bis zu 50 Liter am Tag oder mehr produzieren können. Dies stellt eine enorme Belastung für die Tiere da, führt folglich zu Erkrankungen und dazu, dass sie nach fünf Jahren vollkommen ausgezerrt sind und letzten Endes frühzeitig geschlachtet werden müssen, da sie nicht mehr rentabel sind.
Die Kälber werden kurz nach der Geburt von der Mutter getrennt, wodurch sie in den ersten Tagen oder Wochen völlig verstört sind. Die Milch der Mutterkuh bekommen sie nie zu trinken, stattdessen ein Gemisch aus Molkepulver und anderen zugefügten Stoffen. Weibliche Kälber werden für die Milchproduktion grossgezogen, ihre männlichen Artgenossen für die Kälber-oder Rindermast genutzt
5. Gesundheitliche Auswirkungen von Milch
Aufgrund der oftmals schlechten Qualität, mangels artgerechter Haltung und der starken Verarbeitung (Pasteurisieren, hocherhitzen, homogenisieren, Transportwege…) kann man Kuhmilch nicht mehr als naturbelassenes, gesundes Lebensmittel bezeichnen. Gesundheitliche Vorteile würde sie, wenn überhaupt, nur in Form von Rohmilch liefern.
Zwar enthält Milch viel Calcium, jedoch fehlen ihr ganz andere Stoffe, wie Magnesium, welche für die Knochendichte eine große Rolle spielen. Wir tun uns besser daran, wenn wir uns die Mineralstoffe aus pflanzlichen Quellen holen, in denen das Verhältnis von Calcium zu Magnesium optimal für unseren Körper abgestimmt ist.
Milch kann sogar dazu führen, dass überhaupt erst Osteoporose ensteht, da besonders Magnesium für den Einbau des Calciums in die Knochen mit verantwortlich ist. Zudem wirkt sie säurebildend und belastet dadurch zusätzlich den Organismus.
Manche Menschen leiden an einer Laktoseintoleranz, weil der Körper nicht mehr das Enzym Laktase für die Milchzuckerverdauung bildet, was eigentlich von Natur aus, nach der Stillzeit, auch so gewollt ist, nur unser Köper kann sich bei durchgehendem Milchkonsum daran anpassen und weiterhin das Enzym bilden.
Andere wiederum haben eine Milcheiweißallergie, wobei manch einer vielleicht noch gar nichts davon weiß, da die Beschwerden sehr subtil verlaufen können und daher oft nicht mit dem Milchkonsum in Zusammenhang gebracht werden. Das können z.B. Hautprobleme oder Atemwegsinfektionen sein. Kuhmilch gilt generell als starkes Allergen. Besonders Babys und Kinder reagieren oft darauf und leiden in Folge dessen an Magen-Darm-Beschwerden, häufigen Ohrenentzündungen, ständigen Erkältungen oder Neurodermitis.
Zudem gibt es Studien, die Belegen, dass Milch Akne fördert, sowie Arthritis und Arteriosklerose begünstigen kann. Außerdem kann homogenisierte Milch dick machen, da die Fette, durch die starke Zerkleinerung, verdaulicher und so viel eher vom Körper aufgenommen werden.
Eine weitere unerfreuliche Folge von Milchkonsum kann sogar die Entstehung von Krebs sein. Besonders die hormonbedingten Krebsarten wie Brustkrebs, Prostatakrebs und Eierstockkrebs sollen, laut Studien, durch Milch gefördert werden. Gründe dafür sind u.a. der hohe Anteil an Östrogenen in der Milch, sowie bestimmte Wachstumsfaktoren, die das Kalb wachsen lassen. Auf das Krebszellenwachstum haben diese wohl einen ähnlichen Effekt.
Fazit:
Wenn wir uns gesund und ausgewogen ernähren (wollen), brauchen wir keine Milch zu trinken oder Milchprodukte zu essen, ganz im Gegenteil. Milch kann sogar krank machen und sollte, wenn überhaupt, dann nur in bester Qualität (möglichst Rohmilch) und in Maßen verzehrt werden.
Aus all den genannten Gründen, war es für mich damals ganz klare Sache, dass ich mich von der Milch weitestgehend verabschieden möchte. Ich esse aber hin und wieder mal Käse, besonders auf Parmesan kann ich schwer verzichten, sowie auf Butter. Ich kaufe jedoch grundsätzlich nur Bio-Produkte. Milch, Joghurt, Sahne…fehlen mir eigentlich nicht. Vor allem weil es so tolle pflanzliche Alternativen gibt, fällt die Umstellung gar nicht so schwer. Tausendmal lieber habe ich z.B. eine leckere Mandelmilch. Das Rezept dazu findest du hier.
Ich hatte damals auch den Eindruck, dass ich besonders nachdem ich keine Milch mehr trank, mein Körpergewicht reduzieren konnte und Verdauungsprobleme zurückgegangen sind.
Übrigens: Wenn man sich erstmal daran gewöhnt hat, schmeckt der Kaffee tausendmal besser schwarz getrunken. Aber natürlich eignen sich auch verschiedenste Pflanzendrinks für einen leckeren Latte Macchiato. 😉
Also, probier´s doch mal ohne Milch, deiner Gesundheit und den Tieren zuliebe!
Photo von pixabay.com
Als Kind wurde die Milch mit der klassischen Milchkanne von kleinstrukturierten Bauern im Dorf geholt. Frisch und noch warm wurde die Milch von uns Kindern aus der Milchkanne getrunken. Diese Milch aus Kindheitstagen hat mit der heutigen pasteurisierten und homogenisierten Milch nicht viel gemein. Wie auch Bianka im Artikel erwähnt, hat sich die Haltung dieser tollen Nutztiere ebenfalls auf “gewinnbringend” umgestellt. Die Lebenserwartung einer Milchkuh lagen in meiner Kindheit von bis zu 15 Jahre und heute derzeit bei drei Jahren. Seitdem ich auf alternativen umgestiegen bin, fühle ich mich gesundheitlich viel besser. Nur das mit der Butter kann ich auch nicht ganz lassen. Schmeckt halt! Danke für den sehr informativen Blogartikel. Vor allem das Verhältnis zwischen Calcium und Magnesium ist mir völlig neu…
Danke Martin, für deine Gedanken dazu.
Freut mich, dass dir der Artikel gefällt 🙂
Liebe Grüsse, Bianka