Dieses Problem kennen wir wohl alle.
Wir denken wir haben unsere Ernährung endlich im Griff und dann taucht auf einmal der Heißhunger auf etwas Süßes auf. Oder wir gehen an der Pommesbude vorbei und bekommen auf einmal richtig Lust auf Fast Food.
Wie können wir mit diesen Gelüsten oder Heißhungerattacken umgehen und was hat das mit unserem Gefühlsleben zu tun? Diesen Fragen möchte ich heute mal auf den Grund gehen.
Natürlich können uns diese plötzlichen Gelüste jederzeit überfallen und auch die Gründe dafür können vielfältig sein.
Ich habe festgestellt, dass seitdem ich mich gesünder und vollwertiger ernähre, dieser Appetit auf bestimmte (ungesunde) Nahrungsmittel stark nachgelassen hat. Dennoch gibt es ab und zu Situationen, in denen bei mir Heißhunger auftaucht.
Ich unterscheide dabei drei Arten des Hungergefühls.
Körperlicher Hunger
Manchmal möchte uns der Körper tatsächlich signalisieren, dass uns bestimmte Vitalstoffe oder Nährstoffe fehlen.
Wenn du z.B. so richtig Lust auf Schokolade hast, dann kann es sein, dass du Magnesium brauchst, denn Kakao enthält von Natur aus sehr viel Magnesium.
Besonders wir Frauen haben manchmal ein starkes Verlangen nach Schokolade. Dieses tritt häufig in der Prämenstruellen Phase auf oder auch während der Periode. Hier besteht auch ein höherer Magnesiumbedarf, denn Magnesium wirkt u.a. entkrampfend und entspannend und kann sich damit äußerst posititv auf Schmerzen und auch indirekt auf deine Stimmung auswirken.
Aber auch ein unstabiler Blutzuckerspiegel kann dafür sorgen, dass du immer wieder Lust auf Süßes oder Kohlenhydratreiches bekommst. Auch hier kann Magnesiummangel eine Rolle spielen.
Was also tun?
Versuche täglich deinen Körper mit allen wichtigen Nähr-und Vitalstoffen zu versorgen und vermeide Phasen der Unterzuckerung.
Als Alternative zur ungesunden Schokolade bevorzuge andere magnesiumreiche Lebensmittel wie Bananen (vor allem getrocknete), Mandeln, Kürbiskerne, Sesam und Cashewkerne.
Als gesündere Schokovariante eignet sich Schokolade mit mindestens 80 Prozent Kakaoanteil.
In dem du bereits Morgens ein vollwertiges Frühstück isst, sorgst du für eine langanhaltende Sättigung.
Ich frühstücke z.B. immer einen Haferbrei, den ich mit Datteln süße und mit Mandelmus und Früchten „aufpeppe.“ Somit habe ich schon viele wichtige Nährstoffe bereits mit meinem Frühstück gedeckt.
Für den kleinen Hunger unterwegs solltest du ebenfalls vollwertige Snack parat halten, wie Trockenfrüchte, Nüsse oder Früchte.
Manchmal ist es gar nicht der Körper, der dir Hunger signalisiert, sondern deine Seele macht sich über die Sprache des Körpers bemerkbar und möchte, dass du dich um ihre Bedürfnisse kümmerst.
Seelischer Hunger
Manchmal essen wir auch einfach nur aus Frust oder zur Ablenkung. Wir denken wir könnten uns mit dem Essen belohnen. Oftmals wurde dieses Verhalten schon in der Kindheit geprägt.
Ein stressiger Tag auf der Arbeit kann schon ausreichen um in negative Stimmung zu geraten. So kommt es vielleicht, dass wir eine gewisse innere Leere verspüren und meinen wir könnten Diese mit etwas Nascherei wieder füllen.
Oft besteht aber auch ein viel tiefer liegender emotionaler Hunger. Wenn du ihn aber gar nicht als solchen erkennst, kann es sein, dass du wie automatisch immer wieder ins „Fettnäpfchen“ greifst.
Obwohl dein Verstand dir ganz klar sagt: „Jetzt fang nicht schon wieder mit Schokoriegel an.“ Oder: „ Warum musst du dir jetzt auch noch diese Packung Chips aufmachen, du weißt doch wie ungesund das ist…“
Du kannst es einfach nicht mehr über den Verstand kontrollieren. Der seelische Hunger ist viel größer.
Was du tun kannst
Hier ist es ganz wichtig, dich immer erst zu fragen, warum du wirklich zum Essen greifst.
Bevor du mit dem Naschen anfängst, versuche ein paar mal ruhig ein- und auszuatmen. Fühle einen Moment in dich hinein und spüre was dir gerade wirklich fehlt. Wenn das Verlangen trotzdem bleibt, erlaube dir ganz bewusst zu essen. Schlinge nichts in dich hinein, sondern versuche jeden Bissen zu genießen und möglichst lange zu kauen und zu erschmecken.
Wenn wir uns unseres emotionalen Hungers bewusst werden, können wir uns auf die Suche nach dem Grund begeben. Auch ein Ernährungstagebuch mit Einträgen in welchen Situationen du immer wieder zum Frustesser wirst, kann hier aufschlussreich sein.
Künstlicher Hunger
Die Versuchungen lauern überall. 😉 Wer kennt es nicht. Du gehst durch die Stadt und ein Duft von frischen Brötchen oder Gebäck weht dir entgegen. Also ich bekomme da oft sofort Appetit.
Zum Glück, lasse ich mich davon nicht mehr verleiten. Ich weiß mittlerweile, dass ich mir damit keinen Gefallen tue. Oft habe ich, wenn ich z.B. Gebäck zwischendurch esse, danach einen richtigen Durchhänger, weil mein Blutzuckerspiegel durch die leeren Kohlenhydrate zu schnell rauf geht und schnell wieder abfällt.
Außerdem brauche ich keine leeren Kalorien. Ich weiß, dass mir Vollkornprdukte, Gemüse, Nüsse oder Früchte einfach viel besser tun.
Gerade am Anfang der Ernährungsumstellung ist die Versuchung aber oft groß. Daher gilt hier wieder, sich am besten gesunde Snacks einzupacken und möglichst gesättigt aus dem Haus zu gehen.
Okay, ein bisschen Disziplin und Durchhaltevermögen ist auch nicht verkehrt. Solltest du der Versuchung dennoch mal nachgeben, dann mach etwas Besonderes daraus. Betrachte es als eine Ausnahme und gönne dir dieses Essen ganz bewusst und achtsam.
Du wirst sehen, wie du mit der Zeit ein gesundes Verhältnis zum Essen entwickelst und Gelüste immer seltener Vorkommen.
Schließlich musst du dir nicht alle Süßigkeiten oder andere Leckereien für immer strengstens verbieten. Vielmehr solltest du eine gesunde Portion Selbstliebe für dich entwickeln und deinem Körper möglichst nur Gutes und Gesundes zukommen lassen.
Das bedeutet auch deine wahren Bedürfnisse und Sehnsüchte zu ergründen, die oftmals hinter all den äußerlichen Versuchungen verborgen liegen. Umgekehrt gilt natürlich das Gleiche, daher mag ich dieses Zitat so sehr:
Tue deinem Körper Gutes, dass deine Seele Freude hat in ihm zu wohnen.